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Essen & Trinken

Kaffeebohnen und ihre Unterschiede

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Kaffee ist eines der am häufigsten konsumierten Getränke weltweit. In Deutschland ist Kaffee noch vor Bier das beliebteste Getränk. Jeder Deutsche trinkt im Schnitt rund 2 Tassen am Tag.

Gemahlener Kaffee und KaffeebohnenNeben dem Genuss spielt auch eine Nebenwirkung der im Kaffee enthaltenen Substanz Koffein eine wichtige Rolle.

Koffein hilft nämlich, Müdigkeit zu bekämpfen und die Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen.

Je nach Kultur und individuellem Geschmack wird Kaffee auf verschiedene Weisen zubereitet und genossen.

In Deutschland sind vor allem der Milchkaffee und der Espresso sehr beliebt. Zudem trinkt der Deutsche gern Eiskaffee, also kalten Kaffee mit Vanilleeis, und Kaffeesorten mit zusätzlichen Aromen wie Karamell, Amaretto oder Zimt.

Kaffee als Weltwirtschaftsfaktor

Pro Jahr werden weltweit fast 8 Millionen Tonnen Kaffee hergestellt. Das führende Land in Sachen Kaffeeproduktion ist Brasilien mit rund 2,5 Millionen Tonnen jährlich. In den fünf führenden Ländern Brasilien, Vietnam, Indonesien, Kolumbien und Äthiopien entstehen pro Jahr mehr als 5 Millionen Tonnen Kaffee. Der weltweite Jahresumsatz mit Kaffee liegt bei rund 22 Milliarden US-Dollar. Schätzungen zufolge verdienen insgesamt rund 25 Millionen Menschen ihren Lebensunterhalt mit dem Anbau, der Verarbeitung und dem Vertrieb von Kaffee.

Wie Kaffee hergestellt wird

Kaffee wird aus den Samen der Kaffeepflanze gewonnen, den so genannten Kaffeebohnen. Wegen der hohen Anforderungen der Pflanze in Sachen Temperatur und Niederschlag wächst sie ausschließlich im tropischen Klima der Länder um den Äquator herum. Nach der Ernte der Kaffeebohnen werden unbrauchbare Bestandteile wie die Fruchthaut und das Fruchtfleisch entfernt und die Bohnen nach Größe und Qualität sortiert. Anschließend werden sie geröstet. Das bedeutet, dass sie trocken erhitzt werden, um Aromastoffe zu entwickeln. Je niedriger die Rösttemperatur liegt, desto höher ist die Qualität des Kaffees; eine traditionelle Röstung startet bei 60 Grad Celsius und endet bei 200 bis 250 Grad Celsius.

Die verschiedenen Sorten von Kaffeebohnen

Es gibt insgesamt rund 124 Arten der Kaffeepflanze. Von diesen werden neun für die Herstellung von Kaffee verwendet. Für mehr als 95 Prozent der weltweit produzierten Kaffeespezialitäten werden nur die beiden Sorten Arabica und Robusta genutzt. Weitere Sorten sind Liberica, Stenophylla und Maragogype.

Arabica

Die mit weitem Abstand am häufigsten für die Kaffeeherstellung genutzte Kaffeepflanze ist Coffea arabica, der Arabica-Kaffee. Rund 60 Prozent der weltweit verkauften Kaffeebohnen sind Arabica. Die Sorte stammt ursprünglich aus Äthiopien und gilt als erste, die kultiviert wurde. Bereits seit über 1.000 Jahren wird Arabica-Kaffee im Südwesten Arabiens gezüchtet. In seiner ursprünglichen wilden Form gibt es den Arabica-Kaffee nur noch selten, heute existieren vor allem Kreuzungen aus wilden und gezüchteten Pflanzen.

Arabica-Kaffee wächst in Form von Sträuchern oder Bäumen, normalerweise auf einer Höhe zwischen 1.300 und 1.500 Metern über dem Meeresspiegel. Es gibt aber auch Plantagen auf Höhe des Meeresspiegels und in Höhen bis zu 2.800 Metern. Eine wilde Pflanze wird bis zu 12 Metern hoch, eine gezüchtete nicht mehr als 5 Meter. Sie wird allerdings regelmäßig auf eine Höhe von rund 2 Metern gekürzt, um die Ernte zu erleichtern. Die Kaffeebohne des Arabica-Kaffees wächst in einer so genannten Kaffeekirsche, einer rot gefärbten Steinfrucht, in der sich normalerweise zwei bis drei Bohnen befinden.
Arabica gilt als die hochwertigste Kaffeebohne mit einem edlen Geschmack und geringem Koffeingehalt. Die meisten Gourmet-Kaffeesorten stammen von der Arabica-Pflanze, wie beispielsweise Jamaican Blue Mountain, Colombian Surpremo und Ethiopian Sidamo.

Robusta

Mit über 30 Prozent weltweitem Konsum liegt die Kaffeesorte Robusta hinter Arabica auf den zweiten Rang. Die Kaffeebohnen stammen von der Pflanze Coffea canephora, die ihren Ursprung in Zentral- und Westafrika hat. Robusta-Kaffee wird hauptsächlich im Flachland angebaut. Die bis zu 8 Meter hohe Pflanze benötigt weniger Pflege als der Arabica-Kaffee, weil sie unempfindlicher gegen Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit ist.
Auch ist die Robusta-Pflanze ertragreicher und trägt schneller reife Früchte. Daher ist die Herstellung von Robusta-Kaffee preisgünstiger als die von Arabica-Kaffee. Das Land mit der größten Produktion von Robusta-Kaffee ist Vietnam, das in den letzten Jahren Brasilien überholt hat.

Robusta-Kaffee enthält doppelt so viel Koffein wie Arabica-Kaffee, was ihn stärker und bitterer macht. Sein Geschmack wird als erdig und muffig beschrieben. Robusta-Bohnen werden wegen ihrer Stärke vor allem für Espresso-Zubereitungen verwendet.

Liberica

Kaffee der Sorte Liberica gilt als Rarität. Er stammt von der Pflanze Coffea liberica, die erst im Jahr 1904 am Tschadsee in Westafrika entdeckt wurde. Liberica-Kaffee macht rund ein Prozent des weltweit produzierten Kaffees aus. Neben den Hauptanbaugebieten in Zentralafrika wird die Liberica-Pflanze vor allem auf den Philippinen angebaut. In wilder Form wird sie bis zu 20 Meter hoch. Jede seiner Blüten trägt 5 bis 9 Kaffeebohnen.
Liberica-Kaffee enthält mehr Koffein und weniger Zucker als Robusta- und Arabica-Kaffee, ist zudem härter und trockener und daher auch bitterer. Er reift zwar länger als die anderen Sorten, ist dafür aber widerstandsfähiger und insgesamt ergiebiger. Im Allgemeinen wird Liberica-Kaffee als minderwertig gegenüber anderen Sorten angesehen. Varianten des Liberica-Kaffees sind die Sorten Excelsa und Baraco.

Stenophylla

Die Kaffeesorte Stenophylla wird aus den Früchten der Pflanze Coffea stenophylla gewonnen. Diese wurde im Jahr 1890 in Westafrika entdeckt. Obwohl er den Ruf hat, noch besser als der Arabica-Kaffee zu schmecken, wird der Stenophylla-Kaffee heute fast ausschließlich zum privaten Genuss angebaut. Der Grund hierfür ist rein wirtschaftlicher Natur: Die Stenophylla-Pflanze benötigt nämlich 9 Jahre, bevor sie erstmals abgeerntet werden kann. Im Vergleich dazu kann die Arabica-Pflanze bereits nach 7 Jahren erstmals abgeerntet werden. Stenophylla-Kaffee ist sehr mild im Geschmack.

Maragogype

Es gibt auch Kreuzungen aus den bereits genannten Kaffeesorten. Maragogype-Kaffee beispielsweise wurde höchstwahrscheinlich aus den beiden Sorten Arabica und Liberica gekreuzt. Sein Name stammt von der brasilianischen Stadt Maragogipe, seine Hauptanbaugebiete sind Mexiko und Nicaragua; im mexikanischen Bundesstaat Chipas entsteht der beste Maragogype-Kaffee.

Die Sorte wird auch Elefantenkaffee genannt, weil die Bohnen mit einer Länge von bis zu 24 Millimeter und einer Breite von bis zu 16 Millimeter fast 40 Prozent größer ist als die Arabica-Bohne. Maragogype-Kaffee ist sehr mild, säurearm und daher sehr magenfreundlich. Da die Kaffeesorte einen sehr geringen Ertrag abwirft, wird sie eher selten zu wirtschaftlichen Zwecken angebaut.

Der seltenste Kaffee der Welt: Kopi Luwak

Die seltenste und daher teuerste Kaffeesorte der Welt heißt Kopi Luwak und wird aus den Exkrementen des Fleckenmusangs gewonnen, einer Schleichkatzenart. Der Fleckenmusang, der vor allem in den tropischen Regenwäldern von Indonesien und auf den Philippinen lebt, frisst unter anderem Kaffeebohnen. Er verdaut nur das Fruchtfleisch und scheidet die Kaffeebohne wieder aus.

Die Ausscheidungen werden von den Einheimischen eingesammelt, gereinigt und nur leicht geröstet. Das Ergebnis, eine Mischung aus den Bohnensorten Arabica, Liberica und Excelsa, schmeckt dunkel, voll und etwas muffig. Der besondere Geschmack entsteht durch die Fermentierung im Darm des Tieres, bei der Proteine abgebaut oder in kleine Moleküle zerteilt werden.

2 Comments

  1. Kaffeetrinker

    19. Mai 2014 at 15:00

    Guter und ausführlicher Bericht.
    Nur der Kopi Luwak ist mittlerweile nicht mehr so ganz in, da die Tiere wohl nicht „optimal“ gehalten werden…

  2. Melanie

    15. Oktober 2014 at 11:08

    Toller Bericht über die verschiedenen Kaffeesorten 🙂 obwohl ich gern Kaffee trinke, habe ich hier einiges erfahren. Liebe Grüße aus Kalterersee

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