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Film

Review: Prometheus – Dunkle Zeichen

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Michael Fassbender: Prometheus - Dunkle Zeichen

Michael Fassbender (hier 2009 in Cannes) spielt den Androiden David. Urheber: Georges Biard (Weitergabe/Nutzung nur unter Nennung des Urhebers)

Seit gestern ist der neue Blockbuster „Prometheus – Dunkle Zeichen“ von Ridley Scott, dem Erfinder der Alien-Saga, im Kino zu sehen.

Der Film war eigentlich als Prequel zur Alienreihe angedacht, das Drehbuch hat ich jedoch so entwickelt, dass daraus eine eigene Geschichte entstanden ist. Inhaltlich wird der erste Alien-Film so zwar nur gestreift, jedoch in bedeutendem Maße.

Die Erwartungen der Kritiker und Fans an den Film waren hoch – ob sie erfüllt werden können, ist jedoch fraglich.

Die Handlung

Einführend in den Film wird eine bildgewaltige Darstellung eines „Konstrukteurs“ gezeigt, der sich selbst opfert. Die nächste Sequenz spielt im Jahr 2089 in einer Höhle der schottischen „Isle of Skye“, in der das Forscherehepaar Shaw/Holloway eine 35.000 Jahre alte Höhlenmalerei finden, die sie als Einladung von Außerirdischen, sie zu besuchen, deuten. Die Haupthandlung des Films setzt dann noch einmal 4 Jahre später ein, an Bord des Raumschiffs „Prometheus“, das gerade auf dem Mond LV-223 landet. David, der Androide, der zur bunt gemischten Besatzung gehört, trainiert sein menschliches Verhalten, während der Rest der Crew aus dem Kälteschlaf erwacht.

Der Urheber der Expedition, Peter Weyland, stellt in einer Videobotschaft (da er bei der Landung wohl bereits tot sein wird) gemeinsam mit „den Doktoren“ Shaw und Holloway das Ziel dieser Reise vor: Die Konstrukteure, die den Mensch erschaffen haben sollen, sollen gefunden werden. Im weiteren Verlauf des Films wird die Erkundung voran getrieben, erst begibt sich das Team in höhlenartige Gänge eines pyramidalen Baus, David aktiviert – aufgrund seiner Kenntnisse in fremden Sprachen – ein Hologramm, das die Flucht der Bewohner zeigt. Ein größerer Raum mit urnenartigen Gefäßen und dem abgetrennten Kopf eines Flüchtenden wird entdeckt. Da ein Sturm naht, muss die Besatzung zurück aufs Schiff flüchten, der Kopf wird zur Untersuchung mitgenommen – und auch David steckt eines der Gefäße unbemerkt ein.

Noomi Rapace spielt Dr. Elizabeth Shaw

Noomi Rapace spielt Dr. Elizabeth Shaw. Urheber: Iker Arbildi

Von hier an wird der Film immer düsterer und actiongeladener – Holloway wird von David mit einem „Virus“ infiziert, das Innere der Pyramide wird als Raumschiff identifiziert, David entdeckt, dass einer der „Konstrukteure“ sich noch im Kälteschlaf befindet, die Crew weckt ihn auf, auch Peter Weyland ist plötzlich noch am Leben, der Konstrukteur tötet Besatzungsmitglieder und startet das Raumschiff.

Elizabeth Shaw hat in der Zwischenzeit jedoch mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen: Sie trägt ein Alien in sich, das sie sich von einer futuristischen Operationsmaschine entfernen lässt, ehe sie Vickers, die eigentliche Hauptverantwortliche der Expedition, davon abhalten will, zur Erde zurückzukehren. Der mittlerweile kopflose David weiß, dass es auf dem Mond noch andere Raumschiffe gibt, mit der er und Shaw – die letzte Überlebende der Besatzung – zur Erde zurückkehren wollen.

Der Film endet damit, dass dem Zuschauer ein Wesen gezeigt wird, dass den Alien-Figuren der eigentlichen Alien-Filme sehr nahe kommt.

Die Meinung zum Film

Besonders interessant an „Prometheus – Dunkle Zeichen“ ist der Umgang mit der Sinnsuche und der Suche nach dem Ursprung des Menschen, der auf verschiedenen Ebenen abläuft. Einerseits wollen die Forscher ihren Schöpfern – den „Konstrukteuren“ – begegnen, um ihnen wichtige Fragen zur Schöpfung zu stellen, anderseits kämpft auch David, der Androide, subtiler, aber dennoch klar erkennbar, mit seinen Schöpfern – den Menschen. Während die Forscher ihren Schöpfern eher gläubig-religiös gegenübertreten, ist David vielmehr skeptisch und offenbar auch verletzt, obwohl er eigentlich keine Gefühle haben dürfte. Für alle Alien-Fans ist zudem die Entwicklung der Kreatur, die man aus der berühmten Quadrilogie mit Sigourney Weaver kennt, spannend zu beobachten: Aus einem schlangenartigen Wesen wird auf Umwegen das End-Alien mit dem klassisch spitzen Kopf und dem humanoiden Bewegungsapparat. Der Weg dorthin – kurz skizziert: In Holloway wächst offenbar ein Alien heran, nachdem er Champagner getrunken hat, der von David mit einem Tropfen Alienblut versehen wurde. Holloway schläft mit Shaw, die darauf hin mit einem neuen Alien – einer krakenartigen Kreatur – schwanger wird. Nach der operativen Entfernung wächst die Kreatur, bricht schließlich aus und attackiert den Konstrukteur, der Shaw auf die Prometheus gefolgt war, in klassischer Facehugger-Manier. Aus dem Brustkorb des Konstrukteuers birst zum Ende des Films schließlich das Alien, das somit menschliche-, Konstrukteurs- und eben Alien-DNA in sich trägt.
Abgesehen von diesen zwei Handlungssträngen, der schauspielerischen Glanzleistung von Michael Fassbender (David) und den monumentalen Bildern, die den Film letztendlich doch noch sehenswert machen, hat er viele Schwachstellen. Randhandlungen wirken unnötig konstruiert und hätten weggelassen werden können, die Figur der Vickers ist zu wenig ausgereift, Davids Wandel zum Guten ist nicht so ersichtlich, wie er hätte sein können.

Das Fazit

Trotz einiger Schwachstellen ist „Prometheus – Dunkle Zeichen“ ein Film, den sich Fans von Science-Fiction und vor allem der Alien-Filme ansehen sollten. Gewohnte Elemente aus der Alien-Reihe werden aufgegriffen, auch wenn sie für die Handlung keine bedeutende Rolle spielen, generell erinnert die Atmosphäre von „Prometheus“ sehr an die Quadrilogie. Alle, die auf Horror warten, werden enttäuscht – eklige und/oder erschreckende Szenen sind eher rar, verfehlen dann ihr Ziel allerdings nicht. „Prometheus“ ist ein bildgewaltiger Film mit Schwachstellen, an den man keine zu hohen Erwartungen stellen sollte – dann wird man nicht enttäuscht.

Daten zum Film

Länge: 124 Minuten
FSK: 16
Regie: Ridley Scott
Schauspieler: Michael Fassbender (David), Noomi Rapace (Elizabeth Shaw), Charlize Theron (Meredith Vickers), Guy Pearce (Peter Weyland), Logan Marshall-Green (Charlie Holloway) u.a.

Stay Glamorous!

Anne

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