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Film

Review: Schutzengel

Von  |  1 Comment

Schutzengel, der neue Film von und mit Til Schweiger (Regie, Drehbuch, Produktion und Hauptrolle), läuft seit gestern im Kino. Vordergründig geht es um das Beschützen eines jungen Waisenmädchens, das Zeugin eines Verbrechens wurde. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass es um viel mehr: Einen Ex-Soldaten und Helden, der schwer an seinen Kriegserfahrungen zu knabbern hat.

Die Handlung

Til Schweiger macht alles in „Schutzengel“: Drehbuch, Regie, Produktion und Hauptrolle. Urheber: gdcgraphics

Nina, Vollwaise und Teenager, arrangiert mit ihrem Freund, Tony, letzte Details in der Präsidentensuite des Hotels, in dem er arbeitet. Sie albern herum, Nina packt den Laptop, der auf dem Tisch steht und möchte ihn mitnehmen, als der Zimmerbewohner und reiche Geschäftsmann Thomas Backer den Raum betritt. Tony und Nina flüchten in einen Nebenraum. Backer, auf der Suche nach seinem Notebook, ruft seinen Sicherheitschef hoch ins Zimmer. Tony möchte das Notebook unbemerkt zurückstellen, dabei wird er erschossen. Backer und sein Sicherheitschef Wulff machen eine Aussage, es sei in Notwehr gehandelt worden. Da der Geschäftsmann jedoch ein berüchtigter Waffenhändler ist und dank Kontakten schnell aus der U-Haft entlassen wird, kommt Nina als Kronzeugin in ein Zeugenschutzprogramm und somit in die Obhut von Ex-Soldat Max. Auftragskiller sind auf der Jagd nach Nina und so werden zwei weitere Schutzbeamte, Leo und Helena, getötet, die Flucht beginnt. Station wird dabei unter anderem bei Rudi gemacht, einem weiteren ehemaligen Soldaten, dem Max in einem Feuergefecht das Leben gerettet hat, indem er sein eigenes aufs Spiel gesetzt hat. Die letzte Zuflucht finden Max, mittlerweile schwerverletzt, und Nina, immer auf der Suche nach Insulin, bei Sara/Lilly, Max‘ Ex-Freundin und Staatsanwältin. Gemeinsam bringen sie die Angelegenheit zu Ende, Backer und Wulff werden kurzerhand in die Luft gejagt und die neue Mini-Familie beginnt ein neues Leben in Brighton, England.

Die Meinung

Schutzengel ist, rein auf die Story bezogen, kein guter Film. Die Geschichte ist im Grunde sehr wenig umfangreich, wird aber mit zum Teil wirklich hanebüchenen Szenen auf über 2 Stunden Länge aufgebauscht. Und obwohl das Storytelling deutlich besser hätte sein können, geht der Film ans Herz. Um ehrlich zu sein: Obwohl ich immer wieder verwundert über solch konstruierte Szenen den Kopf schütteln musste, habe ich ab der 3. Minute mit den Tränen gekämpft. Der Grund dafür: Til Schweiger stellt viele seiner Szenen trotz der eigentlich sinnlosen Gewalt sehr emotional dar. Der nächste Grund: Von Anfang an sterben permanent Leute. Ich wüsste nicht, dass es jemals einen solchen deutschen Film gegeben hat, es wird permanent geballert, ständig fließt Blut, immer wieder sterben Leute. Gleichzeitig führt Schweiger die Zuschauer sehr nah an die Szenerie heran, vor allem an die beiden Hauptcharaktere. Am Ende geht es vor allem darum, sich mit dem Krieg und den Kriegsheimkehrern auseinander zu setzen – und das ist eine wichtige Thematik, die Schweiger und sein Team angeschnitten haben.

Fazit

Ich weiß auch 15 Stunden nachdem ich den Film gesehen habe nicht, was ich damit anfangen soll. Die Intention war, einen „emotionalen Actionfilm“ zu drehen. Und das ist auch gelungen. Irgendwie. Action gibt es reichlich, die Herren dürften sich freuen. Emotionen gibt es auch genug, das wiederum freut die Damen. Der Film hat mich auf eine merkwürdige Art berührt, ja, ich habe sogar geweint. Gleichzeitig musste ich oft schmunzeln – und zwar nicht aufgrund lustiger Szenen, sondern aufgrund eines weniger als mittelmäßigen Storytellings und teilweise wirklich absurden Szenen. Irgendwie scheint der gesamte Streifen jedoch unpassend – nicht thematisch, vielmehr von seiner ganzen Machart her. Vielleicht bin ich einfach noch nicht darauf eingestellt, dass auch deutsche Filme dieses Genres wie amerikanische präsentiert werden können. Vielleicht muss das aber auch einfach nicht sein.
Eine Empfehlung, den Film zu sehen, gibt es trotzdem: Vor allem deshalb, weil er sich mit dem Thema „Deutsche Soldaten im Krieg“ sowie deren Heimkehr in das alte Umfeld beschäftigt.

Die wichtigsten Filmdaten:

Titel: Schutzengel
Regie: Til Schweiger
Drehbuch: Til Schweiger, Stephen Butchard, Paul Maurice
Länge: 133 Minuten
FSK: 16
Schauspieler: Luna Schweiger, Til Schweiger, Moritz Bleibtreu, Karoline Schuch, Hannah Herzsprung, Nina Eichinger, Heiner Lauterbach, Axel Stein u.a.

Stay Glamorous,

Anne

1 Comment

  1. Inkassounternehmen

    9. Mai 2013 at 11:05

    Wirklich ein toller Film!!! Ich war total begeistert Somit kann ich dem hier geschriebenen nicht wirklich zustimmen. Aber wie immer lässt sich über Geschmack ja streiten 😉

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