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Mode

Tattoos: Modeerscheinung oder mehr?

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Beim Recherchieren und Stöbern bin ich neulich über einen Blogbeitrag gestolpert, der sich mit Tattoos beschäftigte. Im Prinzip keine Seltenheit, doch ein Satz, den die Autorin schrieb, gab mir etwas zu denken – sie ist der Meinung, dass man sich heute bereitwilliger und ohne längeres Nachdenken unter die Nadel legt, als das noch vor vielleicht 10 Jahren der Fall war. Ich weiß nicht so recht, ob ich ihr da zustimmen soll.

Ich bin selbst mehrfach tätowiert und jedes einzelne Werk war Resultat langer Überlegungen. Andererseits sehe ich immer mehr Menschen mit Tattoos – und natürlich entsteht da der Eindruck, dass es sich auch um eine Trenderscheinung handelt. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Modeindustrie mit (wirklich tollen!!) Editorials diesen Trend mitgeht – und bekanntlich hat eben diese Industrie großen Einfluss auf Trendentwicklungen. Aber gibt es ernsthaft Menschen, die sich ihr Tattoo aus einer Laune heraus stechen lassen? Meine Meinung dazu: Ich kann nur hoffen, dass das nicht so ist. Und wenn doch, dann sollte man wenigstens auf einige Dinge vorbereitet sein. Die Frage nach dem Grund für ein Tattoo hat mich dazu gebracht, euch eine kleine Liste mit Do‘s und Don‘ts zusammenzustellen, die man bedenken sollte, wenn man vor einer entsprechenden Entscheidung steht:

Die Do‘s

  • Egal, wie oft ihr diesen Spruch hört, denkt daran, dass das Tattoo für die Ewigkeit ist. Fragt euch, ob ihr die Farbe bis zu eurem Lebensende unter der Haut tragen wollt.
  • Geht es euch wirklich um das Tattoo oder etwas Anderes?
  • Betrachtet das Tätowieren als das, was es ist: Als Kunstform.
  • Wenn ihr eine Idee für ein Motiv habt, lasst es sacken. Wollt ihr es in einem halben Jahr oder Jahr immer noch, ist es die richtige Wahl! (Hätte ich mir meinen ersten Tattoowunsch stechen lassen, trüge ich jetzt einen elbischen Schriftzug auf dem Körper. Ich mag Herr der Ringe nicht.)
  • Sucht euch einen guten Tätowierer, der euch über seine Vorgehensweise aufklärt, der steril arbeitet und der euch erklärt, wie ihr das Werk pflegen müsst
  • Respektiert euren Tätowierer! Er ist nicht nur Dienstleister, sondern auch ein Künstler, der permanent hochkonzentriert arbeiten muss. Sollte er ein Motiv nicht stechen wollen, dann ist das ein Zeichen für seine Seriosität – es ist nicht sein Stil, er ist der Meinung, er würde es nicht hinbekommen, wie ihr es haben wollt oder Sonstiges: Seid dankbar, dass er es euch sagt. Besser, als ein Tätowierer, der alles sticht – und seine Kunden unzufrieden zurücklässt.
  • Pflegt euer Tattoo
  • Und bei all den Gedanken daran, dass es für immer bleibt – ganz im Ernst: Wenn wir alt sind, sind wir alle tätowiert und niemand wird uns dafür mehr schief ansehen.

Dont‘s

  • Lasst euch bitte nicht den Namen eines Lovers stechen. Wollt ihr die Verbundenheit zu ihm darstellen, entscheidet euch für ein Symbol, eine Liedzeile oder Ähnliches. Sollte es zu einer Trennung kommen (will niemand, passiert aber leider), ärgert ihr euch nicht so sehr über das Tattoo wie über einen Namenszug
  • Kopiert keine Motive von anderen Künstlern/Tätowierern. Tätowierer, die eine Vorlage ungeprüft genauso stechen, haben keinen Respekt vor der Arbeit ihrer Kollegen.
  • Denkt über die Entscheidung nach – aber zerdenkt sie nicht. Ja, ein Tattoo soll/kann eine Aussage haben – muss es aber nicht. Solange ihr euch sicher seid, dass euer ästhetischer Anspruch nicht verändert. Beispiel: Tribals fand vor 10 Jahren noch jeder schön. Heute keiner mehr. Wenn ihr sie wirklich schön findet – und das seit langem, dann lasst euch trotzdem eins stechen.
  • Lasst euch nicht von einer Angst vor Schmerzen aufhalten, wenn ihr das Tattoo wirklich wollt. Ja, es tut weh. Aber der Schmerz lässt nach, sobald die Nadel abgesetzt wird. Und euer Tätowierer wird nicht weiter stechen,  wenn ihr den Schmerz nicht aushalten könnt.
  • Ein Job ist kein Grund, sich gegen ein Tattoo zu entscheiden – nur ein Grund, es wohlüberlegt und gegebenenfalls nicht offensichtlich zu platzieren

Also ihr Lieben, denkt über euren Wunsch nach und vereinbart diesen Wunsch mit euch selbst. Bedenkt dabei die Zukunft – aber nicht die gesellschaftliche, sondern eure eigenen Ästhetik- und Wertvorstellungen der Zukunft. Und sucht euch einen guten Tätowierer – für den ihr auch eine weitere Anfahrt in Kauf nehmen solltet, auf Anfrage empfehle ich euch gern ein paar.

Ob ich der Autorin des eingangs erwähnten Artikels Recht geben soll, weiß ich immer noch nicht. Was denkt ihr? Ist das Tätowieren zur Modeerscheinung geworden und hat die Auseinandersetzung mit einem Tattoowunsch dadurch an Gewicht verloren? Oder denkt man immer noch genügend über die Entscheidung nach? Teilt eure Meinungen mit mir – ich freue mich darauf!

Bis dahin:

Stay Glamorous,

Anne

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