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Film

Review: Ted

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Seth MacFarlane ist der „Vater“ von Familiy Guy, der Erfinder dieser US-Comic-Serie, die so gar nicht kindgerecht ist – obwohl sie so aussieht. Und mit dieser Kindlichkeit, die sich plötzlich ganz derb zeigt, spielt jetzt auch Ted, der erste Kinofilm von MacFarlane. Wir haben uns den Film zum deutschlandweiten Kinostart angesehen – und haben gelacht!

Die Handlung

Auch die Mädels freuen sich auf „Ted“. Tolle Kinobegleitung gestern: Die Schwägerin, Karin, der Autorin. Foto: privat

John Bennett ist ein kleiner Junge, der keine Freunde hat. Die Nachbarsjungen tragen ihre Schneeballschlacht ohne ihn aus, selbst der, der verprügelt wird, entscheidet sich – während er die Tracht Prügel kassiert – nicht dafür, mit John zu spielen. Er ist traurig und wünscht sich nur einen einzigen, besten Freund. Und den bekommt er zu Weihnachten 1985 in Form eines plüschigen, knopfäugigen Teddys, dem er sofort alles erzählt, was ihn bewegt. Noch in der Weihnachtsnacht wünscht John sich, „Teddy“ möge real werden und für immer sein bester Freund bleiben. Als Teddy am nächsten verschwunden ist, macht John sich auf die Suche – doch da kommt der plüschige Freund auch schon um die Ecke gerannt, spricht, tobt und lacht, der Wunsch Johns ist in Erfüllung gegangen.

100 Minuten des 110minütigen Films spielen jedoch im Heute. John führt seit vier Jahren mit Lori eine glückliche Beziehung, arbeitet bei einer Autovermietung – und hat Ted, der mit im Haus von John und Lori lebt, nach wie vor fest in sein Leben integriert. Der wiederum war, nachdem er von den Medien entdeckt wurde, ein TV-Star, heute lebt er jedoch eher zurückgezogen. Im weiteren Verlauf spielt der Film mit einer Handlung, die man erwartet hätte: John und Lori lieben sich, die Infantilität und Ted stehen jedoch zwischen den beiden. Der erwachsene John kifft und feiert lieber mit Ted, der mittlerweile eine eigene Wohnung hat, statt Lori bei einer Firmenveranstaltung zu unterstützen, bei der auch ihr an ihr interessierter Chef zugegen ist – oder ihr gar den erwünschten Antrag zu machen. Schließlich verlässt seine Herzensdame John, es kommt zum Eklat zwischen den besten Freunden – und die Handlung wendet sich schließlich doch noch einmal. Als Handlungsstrang werden zudem ein psychopathisch wirkender Vater mit seinem Sohn eingebunden, die Ted um alles in der Welt in ihrer Familie willkommen heißen wollen. Die Spannung steigt – und an dieser Stelle wollen wir offen lassen, was mit Ted nach einer Entführung passiert und ob Lori und John noch einmal die Kurve bekommen können.

Die Meinung

„Ted“ ist derb. So richtig – er säuft, er kifft, er hat Sex mit Prostituierten und Supermarktangestellten. Und Ted ist niedlich, mit seinen Kulleraugen und seinem „Ich hab dich lieb“ Modul reißt er immer wieder zu „oooohs“ und „aaahs“ hin. Und genau diese Mischung ist es, die den Film reizvoll macht. Zugegeben, die Handlung ist vorhersehbar. Dennoch bildet sie auf seltsame Art den Konflikt eines Mittdreißigers ab, sich zwischen Party, dem besten Freund sowie dem Festhalten an der Jugend auf der einen Seite – und einer festen, erwachsenen Beziehung auf der anderen Seite, entscheiden zu müssen. MacFarlane durchbricht dabei gewohnte Strukturen – wäre Ted ein Kerl aus Fleisch und Blut (dann wäre er wahrscheinlich von Tyler Labine, bekannt aus „Mad Love“ besetzt worden), dann wäre der Film nicht so lustig und würde vielleicht weniger derb wirken. Aber nur, weil man an solche Szenen aus Film und Fernsehen gewöhnt ist. Der Stil MacFarlanes ist deutlich erkennbar, typische Family-Guy-Szenen finden auch in „Ted“ ihren Platz, vor allem in Endlos-Szenen, die nur aufgrund ihrer Länge so lustig sind (Beispiel: Ted verprügelt John). Der Film hat für so ziemlich jeden Geschmack was zu bieten: Er geht ein wenig ans Herz, zeigt, wie wichtig Freundschaft ist, bringt jede Menge Lacher – und sogar ein bisschen Bären-Action. Alle, die Family Guy mögen, werden vielleicht enttäuscht sein, da Ted etwas weniger derb ist als die Serie – oder sie werden ihn wegen typischer MacFarlane-Elemente lieben. Beste Szenen: Der Donner-Song und Auftritt von Flash Gordon, dem koksenden Kindheitsheld von John und Ted.

Fazit:

Kurzweilige Unterhaltung, bei der Tabus gebrochen werden (oder gab es vorher schon Teddys, die mit Kassiererinnen im Supermarkt auf der Gemüselieferung schlafen?) und bei der man häufig dieses leicht verschämte: „Das-ist-heftig-aber-dennoch-lustig-Lachen“ lacht. Optimal für einen Kinoabend mit Freunden.

Trailer:

Daten zum Film:

Ted, Filmstart (D) 2. August 2012
Regie & Buch: Seth MacFarlane
Schauspieler: Mark Wahlberg (John Bennett), Mila Kunis (Lori Collins), Seth MacFarlane (Ted), u.a.
Länge: 106 Minuten
FSK: 16

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